Schlagwortarchiv für: biotech

Krebs im Fokus: Die Onkologie ist der Schwerpunkt der Biotechnologieunternehmen in der Medikamentenentwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Pipeline umfasst eine große Zahl von frühen Projekten, doch was tut sich später an der Schwelle zum Patienten? Der Versuch eines Überblicks im Februar 2025.

Wer immer den Begriff „Klassentreffen“ für die Deutschen Biotechnologietage erfunden hat, hatte damit in der Vergangenheit schon immer mitschwingen lassen, dass sich eine älter werdende aber auch irgendwie natürlich schrumpfende Gruppe von Gleichgesinnten trifft, die maximal nostalgisch über alte, eventuell bessere Zeiten spricht und nicht unbedingt Inspiration, Motivation oder gar eine positive Zukunftsvision transportiert, deren Umsetzung im Bereich der Lebensspanne zu erwarten wäre. Alles war diesmal jedoch ganz anders auf den 15. Biotechnologietagen in Heidelberg. Zwar war es auch im Kern ein Klassentreffen, nur diesmal wurde die Bühne auch geöffnet für Branchenvertreter anderer Industrien, junge Forscher und tatsächlich auch mehr internationale Besucher als jemals. Das Klassentreffen hat eine neue Anziehungskraft entwickelt, Heidelberg hat sich von seiner allerbesten Seite präsentiert und ist vielleicht der Geburtsort eines neugefundenen Selbstbewusstseins, das sich sehr einfach und kurz fassen lässt: wir können auch Party!

Einem Urgestein der Münchner Biotechnologie-Szene, der 1994 gegründeten Medigene AG, geht die Puste aus. Nach der kürzlichen Mitteilung zur Verlustanzeige des Grundkapitals haben Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens den Weg zum Amtsgericht eingeschlagen, um dort die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen. Nach Morphosys verschwindet damit das letzte große „M“ der Firmennamen im Münchner Biotechnologie-Cluster, nachdem die Firma Micromet schon 2012 von Amgen aufgekauft worden war.

Die Hamburger Indivumed macht den nächsten Schritt zu einem Entwickler von neuartigen Krebsmedikamenten: das Management wird um erfahrenes Personal ergänzt, die Pipeline ins Schaufenster gestellt. Nun sollen sich Partner aus der Pharmaindustrie einfinden, die diese besonderen Rohdiamanten der jahrzehntelangen Forschung zu echten Goldtalern verwandeln.

Die österreichische Marinomed AG wollte auf der Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK) den abgeschlossenen Restrukturierungsprozess als Auftakt für einen Neustart vermitteln, der im milliardengroßen Allergie-Markt eine wahre Disruption darstellen soll. Überschattet wurde dies jedoch von einem erfolgreichen Cyberangriff, den das Unternehmen zeitgleich ad-hoc vermelden musste und der den vermutlich unwiederbringlichen Abfluss von immerhin fast 700.000 Euro bedeutet. Trotz dieses Überfalls aus dem Web sieht sich Marinomed in der Position, antiallergisch wirksame Wirkstoffe viel effizienter und effektiver an den Wirkort zu bringen, als dies bisher der Fall ist.

Das Kölner Start-up Ningaloo Biosystems erhält weitere Finanzmittel in einer neuen Finanzierungsrunde. Die NRW.Bank sowie capacura und weitere Investoren erhöhen ihr Investment in die Technologie der lichtgesteuerten Bio-Produktion.

Knapp ein Jahr im Amt ist Christian Gnam als Chef des Innovations- und Gründerzentrums IZB in Martinsried und Weihenstephan. Er folgte Hanns-Peter Zobel, der in einer knapp 30-jährigen Ära das IZB zur Keimzelle der Münchner Biotech-Szene entwickelt hatte. Zeit für ein ausführliches Gespräch mit |transkript über das Ankommen und die Zukunft.

Die Region Basel zieht Bilanz zum Ansiedlungs- und Gründungsgeschehen des vergangenen Jahres. Mehr als einhundert neue Unternehmen finden sich in der Stadt und den angrenzenden Kantonen. Die große Mehrheit ist im Bereich Life Sciences aktiv.

Der Jahresbericht 2024 der Wacker Chemie AG verzeichnet einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn, was auf das herausfordernde Marktumfeld zurückgeführt wird. Gut geschlagen hat sich der Bereich Biosolutions mit CDMO-Dienstleistungen in der Biopharmazie. Das dortige starke Wachstum wird in der Chefetage aber noch als Nebenschauplatz eingeordnet.

Veeva Systems, Cognizant (Nasdaq: CTSH) und Boehringer Ingelheim haben die Inbetriebnahme einer durchgängigen Technologieplattform des Datenmanagements bekanntgegeben, die auf der Veeva Development Cloud basiert.